Dennoch scheiden sich bei teurem Essen die Geister. Kritiker reden angesichts von Menüs im oberen drei- manchmal sogar vierstelligen Eurobereich von einer Fetischisierung der Nahrungsaufnahme. Kenner wissen jedoch die Kunst auf dem Teller mehr als nur zu schätzen. Sie zahlen im Übrigen nicht nur für das Essen, sondern gleichermaßen für makellosen Service und erlesenes Ambiente an den besten Adressen der Welt. Während einige der Starköche sich ausschließlich auf die Inszenierung der Gerichte konzentrieren, entführen andere ihre Gäste in eine noch nie dagewesene Welt. KTCHNrebel hat einen Blick in diese Welt geworfen und zeigt euch sieben Restaurants, die als Anwärter gelten könnten, würde es um den Titel das teuerste Restaurant der Welt gehen.
1. Sublimotion by Paco Roncero auf Ibiza – Spanien
Auf nur 12 Gäste pro Nacht begrenzt. Seit 2014 empfängt Paco Roncero seine Gäste in einem einzigartigen und revolutionären Raum im Hard Rock Hotel. Hier im Sublimotion ergeben kulinarische Kunst und technologische Innovation ein unvergleichbares Zusammenspiel und schaffen ein vollständiges, atemberaubendes und beispiellos emotionales Erlebnis.
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Mit seinem Menüpreis von derzeit rund 1.900 Euro pro Person, bietet der Sternekoch aber nicht nur feinste Haute Cuisine. Der Starkoch mit zwei Guide Michelin Sternen erschuf ein Gastronomie-Erlebnis der Superlative. Neben diversen Köchen spannte er dafür unter anderem einen Regisseur, einen Komponisten, einen DJ, einen Modedesigner und einen Illusionisten ein. Während der zwanzig Gänge wird den Gästen Unterhaltung geboten, die seinesgleichen sucht. Virtual-Reality-Brillen, Gerichte auf Molekularbasis, ein komplettes Musikmenü und perfekt einstudierte Choreografie. Das ist Erlebnisgastronomie im höchsten Grad. Der stolze Preis für das Dinner im Inselrestaurant inkludiert immerhin Wein und Champagner.
2. Guy Savoy de Paris in Paris – Frankreich
In der außergewöhnlichen Umgebung des Hôtel de la Monnaie schreibt Guy Savoy im Guy Savoy de Paris täglich ein neues Kapitel in einer Geschichte, die vor einigen Jahrzehnten begann. Als kleiner Junge spähte er in der Küche des Restaurants seiner Familie, La Buvette de l’Esplanade, in Bourgoin-Jallieu, in die Pfannen. In Paris glänzt er heute mit sechs Speisesälen, die mit zeitgenössischen Gemälden und Skulpturen (viele von François Pinault geliehen) und Fenstern mit altmodischen Rahmen mit Blick auf die Seine geschmückt sind. Die Pracht der Umgebung lenkt den Küchenchef in keiner Weise von seiner Mission ab, feines Essen in ein wahres Fest zu verwandeln, eine fortwährende Hommage an die französische Küche.
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Es ist eine Freude, seine emblematische Artischocken- und Trüffelsuppe auf der Speisekarte zu entdecken, die mit großzügig mit Trüffelbutter bestrichenem Brioche genossen wird. Der Meister der französischen Küche bildete unter anderem Star-Köche wie Gordon Ramsey aus. Für ein 13-Gang-Menü muss man knapp 600 Euro pro Person auf den Tisch blättern. Für den Preis kommt man dafür in den Genuss von klassischen französischen Gerichten wie Taube oder Ente, serviert in einer der feinsten Adressen in Paris.
3. Per Se, New York – USA
Im Februar 2004 eröffnete Thomas Keller das Per Se. Laut Kellers Website ist er „der erste und einzige in Amerika geborene Koch, der mehrere Drei-Sterne-Bewertungen von Michelin besitzt“. Dabei konzentriert er sich auf die Details, nicht nur in der Küche, sondern auch bei der Präsentation, dem Ambiente und dem Rahmen. In seinem schicken Restaurant, mit Blick auf den Central Park, hat Küchenchef Corey Chow neuere amerikanische Rezepte mit einer leichten französischen Note versehen. Seine typischen Gerichte sind „Oysters and Pearls“, eine Zabaione von Perlentapioca mit pochierten Austern und Kaviar, Calotte von gegrilltem Rind.
Die kulinarischen Genüsse im Per Se zeigen, dass es Perfektion wirklich gibt. Das Per Se bietet ein Degustationsmenü für 355 US-Dollar an, von denen eines vegetarisch ist. Luft nach oben ist gegeben. Denn mit Upgrades kann sich der Menüpreis auf bis zu 800 US-Dollar erhöhen.
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4. Ultraviolet by Paul Pairet, Shanghai – China
Mit allen Sinnen genießen, das ist das Credo des Ultraviolet von Paul Pairet. Die exklusiven zehn Personen werden allesamt nebeneinander und gegenüber an einem einzigen Tisch platziert. Zwischen 10 und 20 Gängen hält das Spektakel bereit und allesamt werden Sie mit Musik und visuellen Elementen untermalt. Diese passen sich den jeweiligen Gerichten unnachahmlich an und schaffen so eine perfekt zugeschnittene Atmosphäre. Wahrlich ein Erlebnis, das seinesgleichen sucht und dessen allumfassendes Ziel ist den einzig wahren Luxus zu erzeugen: EMOTION.
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Natürlich ist ein Besuch im Ultraviolet nicht ganz günstig. Je nachdem, welches der beiden Menüs gewählt wurde, werden umgerechnet etwa 550 oder 850 Euro aufgerufen. Dafür erlebt man aber etwas bis heute einzigartiges auf der Welt: die perfekte Inszenierung eines Abendessens. Von der Anreise zum Restaurant, über den Countdown zu Beginn des Menüs, bis hin zum Abspann, der nach dem Menü über die Leinwand flimmert.
5. Chef’s Table at Brooklyn Fare, New York – USA
César Ramirez, Küchenchef mit obsessiver Qualitätsfixierung und unbegrenzten Ressourcen, betreibt „kodawari“ (japanischer Begriff, der so viel bedeutet wie etwas bis hin zur Perfektion optimieren) in seinem legendären Restaurant in New York, dem Chef’s Table. Denn er beschafft Zutaten, auf die die meisten Köche der Welt keinen Zugriff haben, weil sie zu teuer und zu rar sind und auch, weil sie nicht auf die Idee kommen würden, etwas noch Besseres zu verlangen als das bereits Beste.
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Im Chef’s Table at Brooklyn Fare, längst nach Manhattan umgezogen, aber immer noch charmant im hinteren Teil eines Supermarkts versteckt, kombiniert Ramirez die japanische und die französische Küche mit einer wirklich unverkennbaren Passion und Perfektion. Das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Chef’s Table-Degustationsmenü kostet rund 400 US-Dollar pro Person, ohne Wein oder Sake. So manchen mag vielleicht der gehobene Preis für das Menü von einem Besuch abhalten, hinzukommt aber auch, dass das Chef’s Table eines der am schwierigsten zu reservierenden Restaurants in Amerika ist.
6. Masa, New York – USA
Konzentration auf das Esserlebnis: Weder Musik, besondere Farbkonzepte noch Fenster finden sich im Masa in New York. Der japanische Sushi-Meister Masayoshi Takayama serviert kein feststehendes Menü, sondern eine Auswahl an frischen Gerichten. Dabei wird jedes Gericht so komponiert, dass der grundlegende, angeborene Charakter der Zutaten erhalten bleibt. Denn sein Bestreben ist es: „Ich versuche, 100 Prozent der Essenz einer Sache, das Umami, nach außen zu bringen“. Täglich werden hierfür die Zutaten aus Japan eingeflogen und die Gäste begrüßt der Chefkoch persönlich. Nur 26 Personen haben im Masa Platz. Die frischesten und exklusivsten Zutaten haben ihren Preis: auf knapp 500 Euro pro Person kommt man bei diesem Erlebnis. Drinks und Steuern kommen am Ende aber noch on top hinzu.
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7. Kitcho, Kyoto – Japan
Im Kitcho werden Kunstwerke serviert. Die Menüs zeichnet etwas Besonderes aus: Der Gast kann sich nicht aussuchen, was er essen möchte. Das Team um den Drei-Sterne-Koch Kunio Tokuoka, dem Enkel des Gründers Teiichi Yuki, stellt ein traditionell japanisches Menü zusammen, auf welches sich die Besucher einlassen müssen. Das Essen wird häufig als „nicht von dieser Welt“ angepriesen.
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Die kulinarische Reise der Gaumenfreuden führt die Gourmets in die Tradition des japanischen Kaiseki ein. Dies bezeichnet leichte Speisen, die zur traditionellen japanischen Teezeremonie serviert wird. Das Kitcho in Kyoto legt sehr viel Wert auf die kulinarische Tradition. Deshalb arbeitet Tokuoka mit vielen Details wie Farbkontrasten zwischen Essen und Teller oder einer aufwendigen Präsentation. Dies hat seinen Preis. Die mehrgängige Tee-Zeremonie kostet etwa 600 US-Dollar.