Wie schlagen sich die alternativen Protein-Burger?
Das Editorial-Team von KTCHNrebel wollte mal nicht nur schreiben, sondern auch mal essen. Was Besonderes natürlich. Deshalb haben sie sich entschieden, pflanzenbasierte und damit vegane Patties von Beyond Meat und Brand C* sowie einen Burger aus Insektenprotein von Bugfoundation zu testen.
Keine Probe ohne Gegenprobe: Deshalb kam auch ein Echtfleisch-Burger aus Rind von Block House auf den Teller. Bewertet wurden aber nur die Patties mit den alternativen Proteinen, da die Tester nicht wussten, dass sich Fleisch dazwischen gemogelt hatte. Natürlich haben sich die KTCHNrebel Gourmets Unterstützung geholt – erfahrene Culinary Experten. Darunter Björn Pölking, ehemals Head of Culinary Excellence bei Rational und ehemaliger Leiter der Food -Entwicklung bei McDonalds, den ehemaligen Sternekoch Florian Hartmann, Andreas Deyerler, Leiter Restaurants- und Veranstaltungsservice bei Rational sowie Tamara Bajski, ehemalige Produktentwicklerin bei Dean&David und jetzt Culinary Expert bei Rational.
Alternative Protein-Burger: das steckt in den veganen / insektenbasierten Patties
Ein Burger-Patty von Beyond Meat wiegt 113 Gramm und kommt dank des hohen Anteils an Erbsenprotein auf 20 Gramm Eiweiß. Das wird nur noch vom Impossible Food Burger getoppt, der mit 27 Gramm Eiweiß pro Patty aufläuft
Kalorientechnisch haben die Fleischalternativen zwar nicht so viel zu bieten wie ein herkömmlicher Burger, sind aber auch keine Light-Produkte. Denn um richtig auf dem Grill zu brutzeln und ein Fleischpattie zu imitieren, braucht es eben Fett. Für Gesundheitsbewusste ist interessant, dass z.B. der Impossible Food Burger mit sehr wenig gesättigten Fettsäuren auskommt.
Die Nährwärte der alternativen Eiweiß-Burger im Überblick
Total Fett | Total Fett | Kcal | Kcal | Eiweiß | Eiweiß | |
Patty | 100g | Patty | 100g | Patty | 100g | |
Impossible Food (113g) | 17g | 15 g | 290 kcal | 257 kcal | 27 g | 24g |
Brand C* (170g) | 34 g | 20g | 421 kcal | 248 kcal | 25 g | 14 g |
Beyond Meat (113g) | 20 g | 18 g | 270 kcal | 239 kcal | 20 g | 18 g |
Bugfoundation (98g) | 19 g | 19 g | 276 kcal | 282 kcal | 20 g | 21 g |
Block House (200g) | 44 g | 22 g | 530 kcal | 265 kcal | 34 g | 17 g |
In der abgeschwächten Blindverkostung – mit offenen Augen, aber ohne Herstellernamen – mussten die Testesser jedes Produkt nach folgenden Kriterien auf einer Skala von 1 (trifft überhaupt nicht zu) bis 4 (trifft absolut zu) beurteilen.
Alternative Protein-Burger – So haben die sechs Testesser entschieden:
Beyond Meat
Der pflanzenbasierte Beyond Meat-Burger, der ohne Soja auskommt, schneidet am besten ab und kommt sowohl vom Biss also auch vom Geschmack am ehesten an echtes Fleisch heran.
„Beyond Meat und Brand C* zielen klar auf Flexitarier ab, die auch mal sagen, heute muss es kein Fleisch sein, aber trotzdem das Burger-Feeling haben wollen“, so das Fazit von Sascha Barby, dem Testleiter. Das „Pflanzerl“ wird von den Testern als besonders saftig empfunden und daher würden viele unserer Tester, neben dem Insekten-Burger, den Beyond Meat Burger ihren Kunden anbieten.
„Um den fehlenden Eigengeschmack zu kompensieren spielt er gut mit Rauch- und Grillaromen.“
– Björn Pölking
Brand C* Burger
Der ebenfalls pflanzenbasierte Brand C*-Burger mit Erbsen-, Soja- und Weizenproteinen wird von den Testern ebenfalls als saftig beurteilt und kommt in rohem Zustand rein optisch am ehesten an Fleisch heran. Auch das gegrillte Patty weist am stärksten die klassischen Grillstreifen auf. Der Biss beim Brand C* Burger ist etwas fester als bei den anderen Burgerpatties.
“Das ist perfekte Imperfektion. Die Rohware sieht im Vergleich zu den anderen Produkten nicht mehr nach Industrieware aus“,
so Björn Pölking. Minuspunkte gab es vor allem für den (Nach-)Geschmack und die Konsistenz: Sie wurden von einigen Testern als „künstlich“ empfunden.
Bugfoundation
Nicht pflanzenbasiert, weil zu 60 % aus Insektenproteinen und 40 % aus Soja, besteht das Bugfoundation-Patty vor den Augen der Jury geschmacklich mit „gut“. Und nicht jeder Tester hat auf einen Insekten-Burger getippt, vielleicht, weil das Patty eher als trocken beurteilt wurde und sich auch optisch vom gewohnten Fleischpatty abhebt. Dennoch würden viele Tester das würzige Patty ihren Kunden in einem Burger anbieten. Andreas Deyerler:
„Das Patty hat eine gute Würze und auf der Zungenspitze etwas Scharfes.“
Beyond Meat | Brand C* | Bugfoundation | |
Der Burger/das Patty: | Burger 1 | Burger 2 | Burger 3 |
ist angenehm zum Hineinbeißen. | 3 | 1,9 | 2,7 |
hat eine angenehme Konsistenz. | 3 | 1,7 | 2,8 |
sieht appetitlich aus. | 2,5 | 2 | 2,4 |
ist saftig. | 3,3 | 3 | 2,2 |
hat einen guten Geschmack. | 3,1 | 1,8 | 2,8 |
schmeckt ähnlich wie Fleisch. | 2,3 | 1,8 | 1,4 |
hat meine Erwartungen an einen guten Burger erfüllt. | 2,5 | 1,8 | 1,8 |
ist etwas, das ich meinen Gäten servieren würde. | 2,6 | 1,3 | 2,6 |
Gesamt SCORE | 2,8 | 1,9 | 2,3 |
Nach Gesamtpunktzahl wird von unseren sechs Testessern klar der Beyond Meat Burger zum Sieger gekürt.
Preise und Verfügbarkeit in den Ländern
Basierend auf unseren Einkäufen haben wir die folgenden Preise pro Stück berechnet. Bitte betrachten Sie diese nur als Richtwert, der je nach Händler und Land variiert!
Ein Patty der Firma Beyond Meat über den Distributor gekauft kostet ca.2,54 EUR/Patty. Für die insektenbasierten Bugfoundation Patties haben wir ca. 1,48 EUR/Patty über einen deutschen Händler bezahlt. Impossible Foods und Brand C* haben ihre Preise nicht mitgeteilt.
Die Verfügbarkeit ist wie folgt:
Impossible Foods Burger: Store locator
Einzelhandel: UK, US, Australien, etc.
Distribution: USA, Hongkong, Macau, etc.
Restaurant: USA, Hongkong, Macau, etc.
Brand C* Burger
Einzelhandel: nein
Distribution: Europa, UAE
Restaurant: Großbritannien, Deutschland
Beyond Meat: Hier gibts Beyond
Einzelhandel: US, Deutschland (Lidl), etc.
Distribution: USA, Deutschland, Europa, etc.
Restaurant: USA, Kanada, etc.
bugfoundation
Einzelhandel: Deutschland (Rewe)
Distribution: nein
Restaurant: Niederlande, Belgien, Deutschland (6-8 Wochen im Test bei Hans im Glück)
*) der Markenname wurde auf Verlangen des Herstellers entfernt.
Hier geht es zu Teil 1:
Die Nachfrage nach pflanzlichem Fleischersatz steigt rapide.
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