Willkommen zurück. Wie war es in Afrika?
Es war beeindruckend. Die Tiere, die Landschaft und die Herausforderung, jeden Tag für bis zu 40 Leute zu kochen. Das war manchmal anstrengend, weil wir im Durchschnitt nur 5 Stunden Schlaf bekommen haben.
Wie kam das?
Na ja, allein in einer Nacht mussten wir vier platte Reifen wechseln. Das heißt, dass vier Leute den Reifen wechseln und vier Wache mit Pfefferspray in der Hand halten, um die Tiere zu vertreiben. In einer anderen Nacht haben wir kaum ein Auge zugemacht, weil wir im Zelt lagen und die Löwen direkt an den Zelten vorbei zum Wasserloch gingen. Zum Glück waren sie morgens wieder weg. Bei uns gab es aber auch nichts zu holen, das Essen und auch der Müll waren immer gut in den Autos verstaut, um keine Tiere anzulocken.
Was stand denn für die Teilnehmer auf dem Speiseplan?
Zum Frühstück gab es immer was Deftiges. Rührei, Speck, Hot Dogs. Und für die, die Süßes bevorzugen, konnte ich in Windhuk die berühmte Nuss-Nougat-Creme kaufen. Am Abend habe ich unter anderem Antilope, Schwein, Rind zubereitet. Aber der absolute Knaller ist Oryx. Dafür lasst ihr jedes Rinderfilet der Welt stehen.

Image: Craig Pusey
Wie haben Sie denn gekocht?
Ganz unterschiedlich. Einmal habe ich Chili gemacht und über dem offenen Feuer zubereitet. Mit Fleisch und natürlich eine vegetarische Variante. Oder das Erdbrot. Der Teig aus Mehl, Hefe, Bier und Kräutern kam in einen Dutch Oven und der wiederum für anderthalb Stunden in ein Erdloch. Dazu gab’s dann Kräuterbutter. Ganz einfach und sehr lecker.
Und wenn die Rezepte mal ein bisschen aufwendiger wurden?
Dafür hatte ich mein SelfCookingCenter dabei. Das war hinten im Land Rover Discovery mit einer Spezialkonstruktion von mir eingebaut und wurde mit einem Stromwandler betrieben. Das reichte aus, um alles Notwendige zu kochen.
Gab es denn auch Lob oder Kritik für Ihr Essen?
Das größte Lob kam von einem der mitfahrenden Journalisten. Der wollte nicht im Hotel essen, das war ihm nach ein paar Kostproben bei mir nicht mehr gut genug. Er fand mein Essen sterneverdächtig. Also mehr geht ja wohl nicht.

Image: Craig Pusey
Haben Sie auch afrikanische Küche kennengelernt?
Na ja, einen kleinen Einblick haben wir bekommen. An einem Tag haben wir ein Buschvolk getroffen. Die haben uns mit ihren Nahrungsmitteln vertraut gemacht. Besonders beeindruckend fand ich ihre Art an Flüssigkeit zu kommen. Wenn es sehr lange trocken ist, wird das Mark einer Pflanze so lange gestoßen bis die Flüssigkeit austritt. Das sind zwar nur Tröpfchen, aber es reicht. Revanchiert haben wir uns dann mit einem europäischen Abendessen.
Ihre größte Herausforderung?
Das Kochen mit Stirnlampe. Spätestens 19 Uhr ist es dunkel und wir waren nie viel früher in unserem Camp. Da hatte ich keine andere Chance. Aber geschmeckt hat es immer.
Wann dürfen wir uns denn über Ihre achte Land Rover Experience freuen?
Voraussichtlich 2021 geht es wieder los. Dann wird es etwas kälter als beim letzten Mal. Aber das genaue Ziel wird noch nicht verraten, schließlich soll es spannend bleiben.
Herr Linke, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.