Und schon sind wir mittendrin. Knapp drei Millionen Fußballfans machen sich in diesem Monat auf nach Katar zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022. In erster Linie geht es natürlich um das runde Leder, doch das leibliche Wohl steht nicht weniger im Blickpunkt. Dem kleinen Land am Golf bietet dies die Chance, der Weltöffentlichkeit seine einzigartige kulinarische Tradition zu präsentieren.
Katarische Küche mit Einflüssen aus der ganzen Welt
Katar liegt am Persischen Golf und verbindet Einflüsse der beduinischen, indischen und ostafrikanischen Kultur. Zudem leben hier 2,3 Millionen internationale Zugereiste und machen die Stadt zu einem Schmelztiegel der Kulturen und Landesküchen.
Die Köche, die aus aller Herren Länder für die Fußballweltmeisterschaft nach Katar kommen, werden dieses Zusammenspiel der Kulturen und Küchen hautnah miterleben können. Dort können sie ihre eigenen kulinarischen Kreationen präsentieren und sich mit Köchen aus der ganzen Welt auszutauschen – oder sich sogar selbst zu neuen Gerichten inspirieren zu lassen.
Die Golfregion ist bekannt für ihre Fusion-Küche, in die sich zahlreiche Kulturen eingebracht haben. Die Fußball-WM wird mit über einer Million Fans aus der ganzen Welt eine bunte Mischung der Kulturen schaffen. Köche wie Fußballfans dürfen sich auf diese einzigartigen Speisen freuen, die das Fundament im kulinarischen Angebot bei der Weltmeisterschaft bilden werden. In der Gastronomieszene von Doha hat sich zuletzt viel getan, ob bei angesagten pflanzlichen Alternativen oder beim Thema Abfallreduzierung. Das Herzstück der Küche am Persischen Golf sind die traditionellen Gerichte, die seit Jahrhunderten in der Wüste zubereitet wurden.
Von der Tradition beflügelt
Die typischen katarischen Speisen mit ihren deutlichen Einflüssen der arabischen Küche und der lokalen Aromen werden oft in Tontöpfen langsam über dem Feuer gegart. Der Halbinselstaat Katar war bis ins 20. Jahrhundert von der Seewirtschaft abhängig, weshalb Fisch und Meeresfrüchte nach wie vor eine wichtige Rolle in der kulinarischen Tradition spielen. Die Gerichte enthalten im Sommer oft Fisch, im Winter eher Fleisch und werden gern mit typischen Gewürzen wie Nelken, schwarzem Pfeffer, Zimt und Safran verfeinert. Das Land zählt außerdem zu den größten Verbrauchern von Zucker, Tee und Obst in der arabischen Welt.
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Wer als Besucher auf der Suche nach traditionellem Essen ist, sollte das Nationalgericht Machboos probieren, das aus gegrilltem Fleisch oder Fisch auf Basmatireis besteht und mit Knoblauch, Ingwer, Paprika und der katarischen Gewürzmischung Bizar gewürzt wird. Khobes Rgag ist das typische katarische Fladenbrot und wird gern zu Tharid gereicht, einem Eintopf mit Brühe und Tomatensoße, der auf das Brot wie auf einen Teller geschichtet wird. Weitere beliebte Gerichte sind Harees, langsam gekochter Weizen mit Lamm oder Huhn, sowie Madrouba, ein spezieller gewürzter Reisbrei mit Fisch oder Fleisch.
Das Stadionerlebnis
Der Oberste Organisationsausschuss (SC) der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 hat ein reichhaltiges gastronomisches Angebot angekündigt, darunter Spezialitäten aus Afrika, Asien und Europa sowie vegetarische und nicht-vegetarische, gehobenere und einfachere Küche. Zusammen mit dem auf Gastronomie und Freizeit spezialisierten Unternehmen Aspire Katara Hospitality, das mit der Planung und Durchführung der Bewirtung für die Veranstaltung beauftragt wurde, hat der Ausschuss den Lebensmittel- und Getränkeanbietern mehr als 400 Verkaufsstände bereitgestellt, die in den acht Stadien betrieben werden.
Das gastronomische Angebot in den Stadien umfasst sowohl exquisites Ambiente, wie die Pearl Lounge, die auf Höhe der Stadionmitte im Lusail-Stadion ein Sechs-Gänge-Menü von einer Live-Kochstation kreiert, bis hin zum einfachen Street-Food im Match Club. Das Unternehmen Tricon Foodservice Consultants ist für das Gastronomiekonzept von sechs der acht Stadien verantwortlich und setzt sich für Nachhaltigkeit und Abfallmanagement ein.
Die Alkoholgesetze
Erstmals wird die Fußballweltmeisterschaft in einem muslimischen Land im Nahen Osten ausgetragen. In Katar darf Alkohol erst ab 21 konsumiert werden, zudem sind Alkoholgenuss und Trunkenheit in der Öffentlichkeit verboten. Generell wird Alkohol nur in einigen wenigen Lokalen mit Sonderlizenzen ausgeschenkt, und auch für dieses Event wurden nur wenige Ausnahmen gemacht. Die US-amerikanische Brauerei Budweiser ist jedenfalls offizieller Sponsor der WM 2022 und rührt hierfür auch die PR-Trommel.
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Auf Erkundungswegen in der Gastronomie bei der Fußball Weltmeisterschaft
Jenseits der Spielstätten erwarten einen in der Stadt Doha, auch als „Klein-Dubai“ bekannt, fast 3.000 Restaurants und gastronomische Erlebnisse. Im Vorfeld der Fußball-WM haben sich viele international bekannte Namen in Doha eingefunden, darunter der Betreiber 7Management, die italienische Restaurantmarke ADRIFT Anda und die amerikanische Frühstückskette IHOP.
Zu den gehobenen Adressen in Doha zählen u. a. das IDAM, das moderne mediterrane Küche mit arabischen Einflüssen verbindet, die japanischen Spezialitäten im Nobu, das SMAT mit seiner modernen Interpretation traditioneller arabischer Gerichte oder auch das Parisa Restaurant mit persischen Aromen. Etwas für den schnellen Hunger findet man in internationalen Ketten, wie McDonald‘s, MOOYAH, Fatburger, Papa John‘s, Shake Shack und Lissan Al Asfour mit Pizza und Schawarma im Angebot.
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Wer als Tourist ein bisschen in Doha flanieren möchte, wird an mehreren Food-Hotspots fündig. Der Marktplatz Souq Waqif und das Katara Cultural Village bieten ebenfalls eine große kulinarische Vielfalt, unter anderem mit traditionellen Gerichten. Die künstlich angelegte Perleninsel ist ein „integriertes Freizeiterlebnis“, in dem die Besucher neben edlen Restaurants am Wasser auch einfachere, gemütliche Lokale und schicke Cafés entdecken können.
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Da weltweit mehr als drei Milliarden Menschen die Fußballweltmeisterschaft verfolgen, hat Katar die Möglichkeit, der Welt sein reiches kulturelles Erbe zu präsentieren. Das Essen, das die verschiedenen geografischen Einflüsse und die Geschichte des Landes widerspiegelt, zählt dabei gewiss auch zu den Champions der katarischen Kultur.