1) Hoteltrends erscheinen vielen als Zukunftsmusik. Welchen Trends sollten Hoteliers schon heute unbedingt folgen?
Wenn alle Hotels „smart“ und „digital“ sind, dann kommen analoge Hotels als Gegentrend. In denen gibt es dann womöglich noch nicht einmal WiFi. Das 25hours hotel Wien hat sein Zimmer 509 in einen „Analograum“ verwandelt, mit einer Schreibmaschine, einem Plattenspieler und soliden Lichtschaltern, die einfach zu bedienen sind. Manche gesellschaftliche Trends verfeinern sich auch weiter, wie der Nachhaltigkeits-Trend: Firmen wie zerobnb.com bieten heute CO2-freie Hotelübernachtungen. Ein anderes Beispiel ist die „Vegan Suite“ im Hilton in London. In wenigen Jahren wird es eine Menge veganer Hotels geben.
2) Das Hotel wird immer digitaler. Wie gelingt es, Gäste trotzdem emotional anzusprechen und zu binden?
Unsere Studie „Hotel der Zukunft“ heißt nicht umsonst „Das Empathische Hotel“. Empathie kann man nicht mit Digitalisierung erzeugen. Das Herz eines guten Hotels werden immer Gastgeber sein, die wirklich Gäste willkommen heißen können. Die Roboter im Henn na Hotel, dem ersten Roboterhotel in Japan, wurden gerade entlassen, weil sie die Gäste eher nerven.
3) Gibt es zukünftig noch konkrete Einrichtungstrends oder gilt nur noch: Erlaubt ist, was gefällt?
Häuser pflegen zunehmend ihren eigenen Stil. Heute sind viele Hotels zu eigenständigen „Design-Destinationen“ geworden, wo wir für unsere eigenen Wohnungen Inspiration finden und im Shop Designer-Artikel kaufen können. Das Hotel Zoo in Berlin hat zum Beispiel einen eigenen Shop auf seiner Website, wo alle denkbaren Sachen verkauft werden, angefangen bei seinen Designer-Handtüchern über Schatullen bis hin zu speziell designten hoteleigenen Artikeln wie Nagellack und Nachtwäsche.