Das Thema verleitet zum Zahlen- und Fakten-Battle. Etwa dass Mark Zuckerberg (»Meta«) bis 2031 eine Milliarde Menschen vom Metaverse überzeugen möchte. Oder dass seine Virtual Reality Brille »Oculus Quest 2« gegen Ende 2021 bereits 10 Millionen Mal verkauft wurde. Aber auch, dass die Meta-Aktie Anfang 2022 überraschend eingebrochen ist. Es ist nicht ganz einfach abzuschätzen, wo Virtual Reality, das komplette Abtauchen in eine andere Welt, heute steht.
In der Gastro und Hotellerie bedient man sich im High-End-Bereich schon länger der »immersiven« Technik. So sorgt die Event-Koch-Reihe »Le Petit Chef« für Umsatz in Hotel-Restaurants von Dresden bis Riyadh. Das Malediven Resort »Soneva Fushi« lädt coronabedingt zuhause Gebliebene zur Entdeckungstour und im Galapagos-Schiff von Silversea Cruises bereiten sich Gäste im Basecamp mittels Virtual Reality Headset auf ihren Landgang vor. Das sind nur zufällig gewählte Beispiele, die zeigen sollen, was möglich ist. Warum nicht als Hotelier Virtual Reality-Touren in der Nachbarschaft anbieten – die vielleicht in die Geschichte des Ortes entführen? Möglich ist es. Und noch hätte es auch den Wowness-Faktor!
Learning by virtual doing – VR in der Gastronomiepraxis
Für die Branche en gros vielleicht aber noch spannender: Virtual Reality im Bereich Ausbildung! International machen es Ketten wie »Hilton« oder »Best Western« vor, aber es geht auch eine Nummer kleiner. Beispiel: Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser. Hier lernen die Kochlehrlinge mittels Headset und Handcontroller wie man Fleisch zerteilt. Die Schnitte können so oft wiederholt werden, bis sie wirklich sitzen – das vermittelt nicht nur das Handwerk, sondern auch Respekt gegenüber Nutztieren.
Auch spannend: GastroVR, ein Produkt mit dem Schrägstrich Dienstleistung, das vor kurzem von der Prototypen- in die Betaphase gewechselt ist. Mit der »Lieblingsbar« in Hannover wurde ein erster Partner für die Alltagsanwendung gefunden, »wir können jetzt neue aufnehmen«, so Tim Mittelstaedt von »timmersive« über das Projekt mit der »Lieblingsbar«: »In der Anwendung GastroVR haben wir eine Künstliche Intelligenz eingebaut, die Stimme und Aussprache erkennt. Erst, wenn die Formulierungen im jeweiligen Schritt der Servicekette vom System richtig erkannt werden, also klar und deutlich ausgesprochen wurden, geht die VR-Übung zum nächsten Schritt über. Damit sollte GastroVR insbesondere die Integration von Geflüchteten fördern. Aber auch Aushilfen, die zum Beispiel nur für ein Wochenende an Bord sind, sollen damit schnell in die Servicekette eingeführt werden. Die Immersion, also das Gefühl, tatsächlich in der Location zu sein und aktiv zu sprechen, fördert den Lernerfolg.«
Wichtig: die Lektionen werden maßgeschneidert erstellt, GastroVR ist zumindest bisher noch keine Plattform, die jeder selbst für sich adaptieren kann. Dafür seien die Bedürfnisse in Hotellerie und Gastronomie von Betrieb zu Betrieb zu verschieden, meint Mittelstaedt. Klar ist: die Branche wurde von Covid-19 schwer erschüttert, gutes Personal ist heute noch schwerer zu finden, als früher. Immersives Lernen kann helfen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Was ist das Metaverse?
Das Metaverse (»Metaversum«) ist ein virtueller Raum, in dem sich Benutzer mit Hilfe von Avataren bewegen und in dem sie virtuelle Artefakte beeinflussen und nutzen können, etwa wenn sie sich Kleidung überziehen, ein Haus bauen und dieses einrichten, eine Tür öffnen und auf die Straße hinaustreten und dort Mitspieler und Gleichgesinnte treffen. Wie in der realen Welt kann man dort leben, arbeiten, lernen, Handel treiben, Gespräche führen und Beziehungen aufbauen. (Quelle: »Gabler Wirtschaftslexikon«)
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McDonalds arbeitet derzeit z. B. an einem Restaurant im Metaverse. Ein Spieler könnte – während er sich im Metaverse befindet – in eine digitale Filiale gehen und Essen bestellen. Und das wird dann offline, also ganz in echt, an die Haustür geliefert.
Künstliche Intelligenz – ein wichtiger Teil der neuen Realität in der Gastronomie
Nicht unbedingt an Virtual Reality gekoppelt. Das österreichische Start-up »Fact AI« kann der Hotellerie mit seinem Fact Advisor helfen.
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