Ihr Browser ist veraltet. Es kann sein, dass nicht alle Funktionen dieser Websites angezeigt werden. Wir empfehlen, einen dieser Browser oder Versionen zu verwenden Mozila Firefox oder Google Chrome

Connect
To Top

Rational TrendTalk: Ein Blick über den Tellerrand

Von: Lesezeit: 3 Minuten

Im zwölften RATIONAL TrendTalk wagte die Expertenrunde einen Blick in die Zukunft und beschäftigte sich sowohl mit den aktuellen, als auch mit den bevorstehenden technologischen Veränderungen. Wie stellt sich die Foodservice-Branche auf diese Neuerungen ein? Geht alles zu schnell – oder sogar nicht schnell genug?

Im hektischen Alltag der Gastronomie findet man oft keinen Abstand, um einmal in Ruhe aufs große Ganze zu blicken. Aber um genau das haben wir unsere Teilnehmer im zwölften TrendTalk gebeten und erhielten von ihnen zahlreiche Einblicke aus unterschiedlichen, oft vielschichtigen Blickwinkeln auf die gesamte Branche.

Das Webinar wurde wieder von Michael Jones, Chefredakteur von Progressive Content und dem Foodservice Consultant Magazin, moderiert und stand ganz im Zeichen eines Blicks auf die größeren Zusammenhänge „über den Tellerrand hinaus“. Unter den Gästen waren Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Betriebsleiter sowie Experten für Ghost Kitchens, die alle eines verband: die unablässige Leidenschaft für die Gastronomie.

Die digitale Transformation vollzieht sich Schritt für Schritt

Erster Gast war Carl Jacobs, Geschäftsführer und Mitbegründer von Apicbase, einer belgischen Plattform für Scale-ups und Lebensmittelmanagement. Apicbase vereint die Bereiche Auftragsabwicklung, Bestände, Verkaufsanalyse, Compliance und Buchhaltung mit Angebotsplanung und -gestaltung auf einer einzigen Plattform. Viele dieser Aufgaben werden in der Gastronomie schon ganz selbstverständlich mithilfe von Technologie erledigt, wie Jacobs feststellt, aber es muss sich schrittweise entwickeln: „Sobald man sein Datenmaterial versteht und sicher damit umgehen kann, fällt es einem leichter, der Maschine zu vertrauen, dass sie einen in die Zukunft führt.“

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Apicbase.com (@apicbase)

Eine Befürchtung, die er oft aus den Küchen hört, wollte er in dem Zusammenhang unbedingt ansprechen: „Köche meinen manchmal, die Maschinen würden sie ersetzen.“ Doch das trifft überhaupt nicht zu, wie er betont: „Eine Software wie Apicbase kann ihre Kreativität und Aktivität in der Küche letztlich eher steigern statt einschränken.“

So erklärte Jacobs, wie die Nutzer mit Apicbase zum Beispiel Zeit sparen, indem sie bei mehreren Lieferanten gleichzeitig bestellen. „Mithilfe der Software können Sie zeitaufwendige Aufgaben, wie Bestellungen, Bestandsmanagement oder die Analyse der Lebensmittelkosten verkürzen und haben dadurch mehr Zeit fürs Kundenerlebnis.“

Die so eingesetzte Technologie kann ein Wettbewerbsvorteil sein. Zudem lässt sich damit Einsparpotenzial ermitteln: „Was wir messen und erfassen, können wir auch managen.“

Ein Booster für die hyperlokale Wirtschaft

Diese Ansicht bestätigte auch Amin Shaikh, Gründer und CEO von Instazap, einer „Super-App“, die Bestellservice von Lebensmitteln in Restaurants und Supermärkten und andere lokale Dienste verbindet. „Jetzt, da wir an der Schwelle zur KI stehen, wird es eine Plattform geben, auf der wir unsere alltäglichen Bedürfnisse gebündelt erledigen“, sagte er.

Das in Irland ansässige Unternehmen Instazap setzt auf „hyperlokale Wirtschaft“. So können die Nutzer darüber nicht nur Essen zum Mitnehmen bestellen, sondern beispielsweise auch ein Sandwich in ihrem örtlichen Lebensmittelgeschäft. Auch einen Handwerker vor Ort kann man über die App finden.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Instazap (@instazap.superapp)

„Wir wollen ein ,treuer Gefährte in der Tasche’ sein, damit man einfach sein Leben genießen kann“, so beschreibt Shaikh die App in Kürze. „Man muss sich also keine Gedanken mehr machen, wann der nächste Termin oder die nächste Heizungswartung ansteht oder wie der Kühlschrank wieder voller wird.“

Eine solche Umstellung der Gewohnheiten umzusetzen, braucht jedoch Zeit, wie er hinzufügt. „Wenn wir die Art und Weise, wie wir unsere täglichen Besorgungen erledigen, wirklich ändern werden, braucht es Geduld.“ Bei der Entwicklung war viel „Trial and Error“ im Spiel, wie er sagt, aber das Wichtigste war, „immer am Ball zu bleiben, zu lernen und sich anzupassen.“

Wertsteigerung im Unternehmen durch Daten

Nächster Referent war Dec Penfold, Gründer der Beratungsfirma Dec’s Kitchen und ehemaliger Betriebsleiter von Deliveroo sowie Spezialist für Ghost Kitchens. Penfold, der sich selbst nach wie vor als „Berufskoch“ bezeichnet, sprach darüber, wie wertvoll praktische Küchenerfahrung im operativen Bereich und in der Beratung sowie bei der Entwicklung von Technologien für die Branche sind.

„Viele dieser Systeme und Programme werden von Köchen für Köche entwickelt“, sagte er. „Die Produkte sind deutlich besser, wenn sie für die Anforderungen in der Gastronomie gemacht sind.“ Sie sollten daher einerseits einfach zu bedienen sein, denn „Köche sind permanent in Zeitnot“.

Ebenso wichtig sind Daten und Analysen, wie er betonte, denn sie liefern Erkenntnisse über „alle Bereiche – von Lebensmitteltrends über Geschmackskombinationen bis hin zur Zusammenstellung der Speisekarte.“ Manche Systeme können die Preise anpassen oder Hinweise liefern, welche Zutaten als nächstes im Trend liegen werden.

„Man bekommt bessere Einblicke in die Finanz- und Personalsituation im eigenen Betrieb, und man kann anhand von Entwicklungen erkennen, was man anders machen kann und wie sich die verschiedenen Umsatzquellen im Unternehmen einfügen lassen“, sagte er. „Der Einsatz von Technologie und die Integration solcher verschiedenen Systeme und Programme machen das möglich und können im eigenen Unternehmen täglich einen Mehrwert bringen.“

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Dec’s Kitchen (@decskitchen)

Das Tempo des Wandels: Schnelles und langsames Denken

Letzter Teilnehmer der Runde war Stephan Leuschner, Leiter des Bereichs Ghost Kitchens und Broadcast bei Rational. Er berichtete von einigen wichtigen Ergebnissen der International Ghost Kitchen Conference, darunter einer „kontroversen Diskussion“ über dynamische Preisgestaltung, und der Messe EuroShop und ging dabei auf die wichtigsten aktuellen Herausforderungen für Einzelhändler ein.

Was das Tempo der Veränderungen in der Gastronomie betrifft, zeichnete Leuschner ein ambivalentes Bild. Einerseits entwickeln sich Technologien wie die KI „schneller als man glaubt“, doch die Unternehmensmaschinerie zieht viel langsamer mit. „Nach meiner Einschätzung wird die Umsetzung immer einige Jahre hinter den Möglichkeiten zurückbleiben“, sagte er und meinte, dass die heutigen Fortschritte vielleicht nur den Grundstein für künftige Generationen legen. „Vielleicht ist das, was wir heute für eine großartige Lösung halten, in 10 oder 15 Jahren Standard, aber das wird wohl nicht so schnell gehen. Entscheidend ist letztlich nicht, ob etwas verfügbar ist, sondern wie es umgesetzt wird.“

Nach seiner Beobachtung können allzu schnelle Veränderungen auch manchmal Verbraucher und Investoren abschrecken. „Es wird angenommen, dass schnelllebige Entwicklungen rasch ihren Wert verlieren können, also die Investitionen von heute morgen schon hinfällig sind.“ Was zeigt, dass man beim Blick über den Tellerrand vielleicht nicht zu sehr abschweifen sollte.

Weitere Informationen:

Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe des TrendTalk am Mittwoch, den 19. Juli 2023. Für dieses Webinar kannst du dich gern hier anmelden.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Food Trends