Das folgende Gespräch war geschmückt mit viel dunklem Humor, aber dies ist ein ernstes Thema. Rückkehr an den Arbeitsplatz, Rückkehr ins Büro oder RTW (return to work), wie man es in der Immobilienbranche scheinbar nennt, ist ein komplexes Thema, nicht zuletzt, um zu verstehen, wie man die Belegschaft in ihrer neuen sozial distanzierten Welt sicher und gut versorgt, aber auch, wie man sie mit Essen und Trinken bedient.
Die Herausforderung ist an sich schon schwierig und komplex, wenn man dann noch einige Trends im Bereich des betriebliches Immobilienmanagements betrachtet, wird sie noch akuter.
In den letzten zehn Jahren hat eine Reihe konvergierender Trends dazu geführt, dass große Bevölkerungsgruppen aus den Gebieten des Central Business Districts abwandern, um die hohen Mieten innerhalb der Stadt zu vermeiden. Bei Lebensmitteln ist somit eine natürliche Anpassung erforderlich, wenn man von einem Gebiet mit vielen Kaufmöglichkeiten an einen Ort mit weniger Optionen zieht.
Hinzu kommt die Verringerung der gesamten Flächenzuweisung pro Mitarbeiter. Vor 10 Jahren lag sie im Durchschnitt bei 12 Quadratmetern pro Person, doch die meisten WeWork-Einrichtungen sind auf weniger als 6 Quadratmeter pro Nase geschrumpft. Die Schreibtisch- und Gebäudebelegungsquoten sind in die andere Richtung gegangen. Von einem Schreibtisch pro Person auf 0,75 und von 95 % Belegung auf 125 %.
Kurz gesagt, der Platz wird knapp, und Küchen und Restaurants stehen weiterhin im Fadenkreuz.
Wie sieht es mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter aus? Eine kürzlich von OC&C in China durchgeführte Umfrage und eine ähnliche Umfrage in den USA von OMNE/RATIONAL zeigten, dass sich die bisherigen Trends im Bezug auf gesundes Naschen, Vegetarismus und „Snacken“ während des Tages rasch beschleunigen werden.
Hinzu kommen Forderungen nach mehr Transparenz im Bereich der Hygiene, die angesichts der jüngsten Ereignisse verständlich sind.
Wie Hosanna Elarmo, Regional Head of Health, Safety & Wellbeing, einräumte, „…die Realität ist, dass die Rückkehr zur Arbeit mit einem Risiko verbunden ist, und das Ziel ist es, dieses Risiko zu minimieren“, so dass es eine paradoxe Herausforderung ist, die Mitarbeiter natürlich vor Ort zu halten, damit sie essen, aber nicht in der Nähe großer Gruppen. Wie kann man also innovativ sein, um diese Ziele zu erreichen?
Janice Castillo, APAC Regional Lead, Workplace Experience für CBRE, wird das Essen zu den Menschen bringen: „Wir beschleunigen unsere vertikale Raumaktivierung, indem wir gesunde Snacks, Kaffee und leichte Mahlzeiten in die kleineren Räume stellen, in denen die Menschen sich eine Auszeit zum Essen nehmen können. Diese Mikromärkte wurden bereits populär, und jetzt müssen wir schneller vorankommen“.
Es gibt ein ähnliches Thema in Hongkong, wo Adam So, CEO von SmartRetail, einem technologieführenden Vending-Unternehmen, eine ähnliche Nachfrage nach Lebensmitteloptionen in seinen Mini-Einzelhandelsgeschäften sieht. „Wir hatten vor der Krise einen Versuch gestartet, frische Lebensmittel aus unseren Automaten verfügbar zu machen, und jetzt wird dies für viele unserer Kunden zu einer „must have“-Lösung.
Wir haben bereits einige interessante bargeldlose und kontaktlose Lösungen entwickelt, und es scheint, dass dies Teil des New-Work-Trends ist, Mitarbeiter nicht nur zu ernähren und mit Flüssigkeit zu versorgen, sondern auch engagiert, produktiv und sicher zu halten.
Was bedeutet dies für diejenigen, die von zu Hause aus arbeiten? Im Vereinigten Königreich ist die Nachfrage nach „almost-ready-meals“, also „fast-fertigen Gerichten“ in den führenden Supermärkten enorm gestiegen, da der Wunsch nach einem frischen und gesunden Gleichgewicht zwischen dem Bedürfnis nach Bequemlichkeit und Wert in einem Durcheinander von Arbeit und Leben, in dem sich viele gezwungen sehen, zu existieren, besteht.
Wie reagieren die Catering-Unternehmen? Die meisten Schätzungen gehen davon aus, dass 30-40 % der Belegschaft weiterhin von zu Hause aus arbeiten werden, sodass selbst mit der Innovation, das Essen näher zu den Menschen im Büro zu bringen, einfach weniger Münder zu füttern sein werden, und das bedeutet für das Catering-Team einen starken Druck auf die ohnehin schon dünnen Margen.
Die „Lieferfirmen der letzten Meile“ könnten durchaus eine Rolle spielen. John Wright, Senior Vice President of Global Food beim globalen Catering-Unternehmen Sodexo, erklärt, dass die Idee, dass Deliveroo und UberEats Ihr Mittagessen vom Büro abholen und zu Ihnen nach Hause liefern, in einer Reihe von europäischen Städten bereits Realität ist, da weniger Menschen in der Arbeit sind, aber fast 70 % von ihnen nach einem vertrauten Mittagessen suchen. Sogar im Büro hat Sodexo eine beschleunigte Nutzung seiner Lösungen für Vorbestellung, Bezahlung und Inkasso erlebt.
Es ist schwer zu erkennen, ob das Gesamtvolumen mittelfristig eine nachhaltige Lösung darstellen werden.
An vielen Arbeitsplätzen wird es eine rotierende Vor-Ort-Nummer geben, sodass man an drei Tagen in der Woche im Büro und an zwei Tagen zu Hause sein könnte. In Deutschland gibt sind einige Caterer, die große Volumina verloren haben, da Sie für Schulen produziert haben Sie sind nun dazu übergegangen, Fertiggerichte zu produzieren, die dann gekühlt werden, damit die Mitarbeiter sie an den Tagen, an denen sie nicht im Büro sind, mit nach Hause nehmen können. Da das Hygieneniveau unter die Lupe genommen wird, behalten die streng überwachten Flugküchen, die durch die verringerte Anzahl von Flugreisen dezimiert wurden, eine gewisse Kapazität, indem sie vorportionierte Mahlzeiten für essentielle Mitarbeiter produzieren.
Wie John sagt: „Wir müssen weiterhin die Erkenntnisse der Verbraucher nutzen, um beweglich zu bleiben“ Neue Arbeit für Viele und Neue Wege für Caterer.
Für viele Caterer steht das Überleben im Vordergrund, während die großen Global Player Dividenden kürzen, Teams in den Urlaub schicken und hoffen, dass ihre geografische und sektorale Vielfalt sie gegen lokale Caterer durchbringen wird. Da viele der schlecht bezahlten, aber unentbehrlichen Arbeitskräfte Einwanderer sind, die in ihr Heimatland zurückgekehrt sind, geht es für viele Caterer nicht nur darum, ihr Unternehmen neu zu gründen, sondern es geht darum, es wieder aufzubauen.
Neue Arbeit, neuer Weg und das alles mit einem neuen Team.
- The New Standard (Understanding Consumer Attitudes to the workplace expierence (Spring2020))
- The Foodservice (After Covid-19) A View from China (April 2020)
Weitere Informationen erhalten Sie bei Adam O‘ Connor von der RATIONAL International / a.oconnor[AT]rational-online.com