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Ultra-Personalisierung: der nächste Megatrend?

Von: Lesezeit: 3 Minuten
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Ein Restaurant im Vereinigten Königreich kann Ihr Essen an Ihr DNA-Profil anpassen. Elly Earls findet heraus, ob darin die Zukunft des Foodservice liegt. Personalisierung ist etwas, was wir in der Quickservice-Gastronomie mittlerweile standardmäßig erwarten, vor allem in Großstädten. Alles begann in den Coffee-Shops.

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Image: Vita Mojo

„Ich hätte gerne einen großen, koffeinfreien Mocha-Latte mit Sojamilch“ – schon bald folgten Lunchrestaurants, in denen alles von Burritos über Salate bis hin zu Poke Bowls serviert wurde. Die Gäste möchten das, was sie wollen und zwar genau dann, wann sie es wollen, und laut einem Bericht der Boston Consulting Group wird die Personalisierung innerhalb der nächsten fünf Jahre den 15 % der Unternehmen, die dabei alles richtig machen, Einnahmen in Höhe von 800 Millionen USD bescheren. Restaurants, die nicht auf den Schnellzug der personalisierten Produktion aufspringen, bleiben auf der Strecke. 2017 entschied sich der Londoner Restaurantbetrieb Vita Mojo, noch einen Schritt weiter zu gehen, und schloss sich deshalb mit der Gesundheits- und Fitness-Genetikmarke DNAFit zusammen. Zum ersten Mal überhaupt können Gäste nun ein maßgeschneidertes Gericht bestellen, das nicht nur an ihren persönlichen Geschmack und Lebensstil, sondern auch an ihren unverwechselbaren genetischen Bauplan angepasst wurde.

Und das funktioniert so:

  1. Die Kunden führen einen Speicheltest durch, die Probe wird zur Analyse an DNAFit geschickt.
  2. Innerhalb von 10 Werktagen erstellt DNAFit einen Bericht mit Empfehlungen für einen persönlichen Ernährungsplan. Dieser enthält Informationen über das Ansprechen des Kunden auf genetische Faktoren wie den Makronährstoffbedarf, die Reaktion auf gesättigte Fette und die Kohlenhydratsensitivität, diese Werte werden dann im Zusammenhang mit dem Lebensstil des jeweiligen Kunden betrachtet.
  3. Vita Mojo nimmt diesen Bauplan und erstellt mit einem urheberrechtlich geschützten Algorithmus eine Reihe von Empfehlungen für Gerichte, die den Bedürfnissen und Zielen des Kunden entsprechen.
    [Ein Vorschlag für einen Kunden, der sich laut Empfehlung „Mediterran mit Makronährstoffverteilung“ ernähren sollte, könnte beispielsweise lauten: Pute mit Brokkoli, Grünkohl und Süßkartoffel-Stampf]
  4. Kunden melden sich über die Smartphone-App oder die Tablets im Restaurant an und geben ihre persönliche Bestellung aus der vollständig anpassbaren Speisekarte des Restaurants auf. Wird die Bestellung direkt im Restaurant aufgegeben, kann das Gericht in weniger als fünf Minuten zubereitet werden.
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Image: Vita Mojo

Kunden, die nicht so viele persönliche Informationen preisgeben möchten, können auch einfach ihre gewünschte Proteinquelle, Beilagen, Toppings und Saucen (aus mehr als 9 Milliarden möglichen Kombinationen) wählen, die Menge der einzelnen Produkte anpassen und mit dem gleichen System nach Gewicht zahlen. Für sämtliche Optionen gibt es außerdem eine vollständige Aufstellung von Kalorien, Makronährstoffgehalt und Allergenen.

Laut Charley Gloerfelt, Leiter für Markenentwicklung bei Vita Mojo, fallen die Reaktionen auf das Konzept eher gemischt aus. Einige Kunden fragen sich, warum sie nicht einfach ein normales Sandwich bestellen können, während andere nicht verstehen, warum das Konzept nicht schon früher auf den Markt gebracht wurde.

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Image: Vita Mojo

Der nächste Schritt für das Unternehmen besteht darin, das Geschäft weiterzuentwickeln, indem man die Software für die modulare Zusammenstellung von Gerichten an andere Restaurants verkauft, damit diese ebenfalls von den Vorteilen profitieren, dazu gehören auch eine genauere Prognose sowie eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Wenn Unternehmen nämlich genau wissen, welche Zutaten sich in welchen Mengen verkaufen, ist es einfacher, Prognosen über zukünftige Umsätze zu treffen und Rezepte individuell an Kundenwünsche anzupassen.

Eine weitere Aufgabe des Vita Mojo besteht darin, die Verbraucher weiterhin über die gesundheitlichen Vorteile dieses „ultra-personalisierten“ Ansatzes und die Restaurantbetreiber über die Kosten des Konzepts und die daraus resultierenden Zeitvorteile aufzuklären. In Städten wie London oder New York ist eine gewisse Personalisierung schon jetzt die Regel, es wird jedoch länger dauern, damit sich dieser Trend auch außerhalb der großen Ballungszentren durchsetzt.

 

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