Das Erfolgsrezept scheint simpel: Qualität. „Für die beste Küche, die besten Gerichte, braucht man die besten Produkte“, erklärt Ivan Berezutskiy. Und weil die von der eigenen Landwirtschaft kommen, ist Qualität garantiert. Und es bedeutet noch mehr: „So können wir den Gästen auch unsere Kindheitserinnerungen nahebringen“, sagt Sergey mit Bezug auf die südrussische Heimat der Familie, „als wir in den Garten gehen und frisches Obst und Gemüse pflücken und es gleich aufessen konnten.“
Gelebte Nachhaltigkeit statt hohler Phrasen
Ein Restaurant mit eigener Landwirtschaft – geht es dabei auch um Nachhaltigkeit und das Thema Zero Waste? Welche Rolle spielen diese Konzepte im Twins Garden? Tatsächlich legen die Zwillinge großen Wert auf nachhaltiges Wirtschaften und kontrollieren alle Prozesse und auch den Müllverbrauch genau. Dennoch: „Über Nachhaltigkeit und Zero Waste reden wir nicht groß“, sagt Ivan Berezutskiy. „Wir machen das einfach!“
Der Digitalisierung gehört die Zukunft – auch im Twins Garden
In der eigenen Landwirtschaft verbringen die Gastronomen viel Zeit. „Unsere Farm ist eine Inspirationsquelle für neue Gerichte im Restaurant“. erklärt Ivan Berezutskiy. Eine von vielen. Inspirationen bekämen sie überall, sagt der junge Gastronom. „Jeden Tag nehme ich mir zwei Stunden Zeit, um zusammen mit meinem Bruder neue Gerichte zu entwickeln“, erzählt er. Die zwei haben dafür ein eigenes Laboratorium eingerichtet, in dem sie gemeinsam mit den neuesten Technologien experimentieren. „Jeden Tag sind wir kreativ“, so Ivan Berezutskiy. Und er gibt zu: „Das ist nicht einfach.“ A propos Technologien: Dass man im Twins Garden auf Digitalisierung setzt, ist selbstverständlich. „Der Digitalisierung gehört die Zukunft“, ist der junge Gastro-Star überzeugt. „Sie ist wichtig, weil sie den Menschen hilft.“
Rote-Bete-Bier und Artischocken-Cola
Die Symbiose aus Natur und Naturwissenschaft bringt einzigartige Kreationen hervor. Pflanzliche Hühnerbeine und Tatar aus Dry-Aged-Pflaumen, die auf Algen geräuchert wurden, Rote-Bete-Bier und Artischocken-Cola – die Ideen gehen den Zwillingen nicht aus. Und es gibt eine weitere entscheidende Quelle für Inspirationen: die russische Küche.
Die beiden Brüder sind häufig im Land unterwegs, um vor Ort Neues zu entdecken und mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen.
Die russische Küche wiederentdecken
So bietet denn auch das Twins Garden zwei ganz unterschiedliche Menüs. Im vegetarischen Menü kommt der ganze Lebenszyklus der Gemüse zur Geltung, vom Ursprung aus Wasser und Samen bis zu den Schalen. Auch der Wein ist aus Gemüse, Pilzen und Kräutern – 14 Varianten werden serviert, natürlich selber produziert. Im Menü „Rediscover Russia“ präsentieren die Zwillinge die besten Ergebnisse ihrer Entdeckertouren und zeigen die russische Küche in ihrem ganzen Reichtum. Dazu gibt’s – natürlich – russische Weine. Auch das eine Entdeckung.
Essen aus dem 3D-Drucker
Neben den Menüs hält das Twins Garden auch ein A-la-carte-Angebot bereit. Da gibt es Snacks wie in Kwass frittierte Auberginen mit Tomaten und Algen oder Tintenfisch und Bohnen-„Tintenfisch“ aus dem 3D-Drucker mit Blumenkohl und Kaviar, Hauptgerichte wie Wachtel mit auf Kaffee gebackenen Karotten und Physalis oder in Salz gebackene Tomaten mit geräucherten Trauben und Ricotta und Desserts wie luftige Buchweizencreme mit Karamell, Steinpilz-Eis und Birken-Essig oder weiße Schokolade, gelbe Tomate und Pistazien. Der gedruckte Tintenfisch aus Weiße-Bohnen-Protein, der nach Meinung vieler Gäste vom Original nicht zu unterscheiden ist, ist dabei mehr als nur ein Gag: Gäste mit Allergien können so wieder den Geschmack von Seafood genießen, wie Ivan Berezutskiy erklärt.
Essen ist wie eine Sprache
Überhaupt die Gäste. So richtig rund, davon sind die Zwillinge überzeugt, wird das Angebot erst durch sie. „Die Leute, die ins Restaurant kommen, sie sind wie Familie, wie Freunde“, schwärmt Ivan Berezutskiy. „Essen ist wie eine Sprache, die man mit den Gästen, mit den Freunden spricht. Es ist uns wichtig.“