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Hat jemand Lust auf Grillen?

Von: Lesezeit: 3 Minuten
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Bei pflanzlichen Proteinen, Proteinen aus dem Labor und Insektenproteinen mag es sich derzeit noch um Nischenprodukte handeln. Da jedoch immer mehr Geld hereinströmt, sprechen alle Anzeichen dafür, dass sie ihren Kurs halten.

plant based protein

Image: Impossible Foods

Immer mehr Informationen belegen, wie unser Fleischkonsum sich auf unseren Planeten auswirkt und dass wir ihn drastisch reduzieren müssen. Eine 2018 in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichte Studie ergab, dass die Tierhaltung nur 18 % der Kalorien und 37 % der Proteine liefert, während sie den Großteil des Ackerlands – 83 % – nutzt und für 60 % der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich ist. Der Verfasser des Berichts schlussfolgerte daher, dass der Wechsel zu einer veganen Ernährung vermutlich der entscheidende Schritt für Einzelpersonen ist, ihre Auswirkungen auf den Planeten Erde zu verringern. Neue UN-Empfehlungen, die in einem Versuch, die globale Erwärmung einzudämmen, zu einer Einschränkung des Verzehrs von rotem Fleisch auf 14 g täglich auffordern, geben ihm Rückendeckung. Ganz zu schweigen von der wachsenden Sorge der Verbraucher um das Wohl der Tiere. Daher ist es kaum verwunderlich, dass einige der einflussreichsten Investoren der Welt – von Bill Gates bis Richard Branson – sich entschieden haben, auf Fleischalternativen zu setzen, die das Potential besitzen, uns mit den notwendigen Proteinen zu versorgen, allerdings abzüglich der ethischen und Umweltfragen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir in 30 Jahren zurückblicken und schockiert sein werden, dass es üblich war, Tiere in Massen für Nahrungszwecke zu töten“, schrieb Richard Branson letztes Jahr in einem Blogeintrag. „Ich glaube, dass in absehbarer Zeit sauberes Fleisch auf pflanzlicher Basis die Norm sein wird und es ist unwahrscheinlich, dass in 30 Jahren noch Tiere zu Nahrungszwecken getötet werden.“ “

Produktion von Burgern auf Pflanzenbasis

plant based protein

Image: Impossible Foods

Es gibt derzeit hauptsächlich drei Methoden für die Herstellung von alternativen Proteinen: Aus pflanzlichen Proteinen hergestelltes synthetisches Fleisch, wie der Beyond Burger und der Impossible Burger, In-vitro-Fleisch, das mit Hilfe von Stammzellentechnologie im Labor wächst und von Unternehmen wie dem  von Branson unterstützen Mempnhis Meats entwickelt wurde, und neuartige Alternativen, wie Insekten und Algen, die getrocknet und zu proteinreichen Zutaten verarbeitet werden können. Bis jetzt hat keins dieser Produkte die Massenproduktion erreicht, aber die pflanzlichen Burger sind auf dem besten Wege. Beyond Burgers haben beispielsweise seit der Markteinführung im Jahre 2016 über 25 Mio. ihrer Patties auf Erbsenproteinbasis verkauft und, dank erheblicher Investitionen von Tyson Foods, Google Ventures und dergleichen, plant das Unternehmen einen schnellen Ausbau, zunächst durch eine Verdreifachung der Produktionskapazität. Ein Bericht des Handelsorgans Beef + Lamb New Zealand prognostiziert, dass die pflanzlichen Burger, die es bereits auf dem Markt gibt, innerhalb von drei bis fünf Jahren die Massenproduktion erreicht haben werden.

Das große Geld beginnt zu rollen

Pflanzliches Hack wird in der Pfanne gebraten

Image: Impossible Foods

Während die Gegenstücke aus dem Labor noch ein paar Jahre zurückliegen – mit einer Verteilung im großen Maßstab wird erst in fünf bis zehn Jahren gerechnet -, sinken die Kosten bereits dramatisch.  Die Produktionskosten von Memphis Meats sind um 86 % gesunken und das Unternehmen zielt darauf ab, 2021 ein kommerzielles Produkt auf den Markt zu bringen.  Und was Insekten betrifft: Sie mögen immer noch eine Neuheit auf der Speisekarte sein, aber Nachhaltigkeitsforscher, Promis und sogar eine Handvoll Sterneköche – insbesondere René Redzepi, Gründer des mit zwei Michelinsternen ausgezeichneten Noma in Kopenhagen – arbeiten hart daran, ihren Ruf aufzupolieren. Darüber hinaus fahren auf Insekten spezialisierte Start-ups, von dem Hersteller von Grillen-Riegeln Exo bis zur Insektenfarm Ynsect in Frankreich, Millionen Dollar an Finanzierung ein. Für Redzepi liegt der größte Wert der Insekten darin, dass sie „uns dazu auffordern, bewusst zu essen – sie zwingen uns, darüber nachzudenken, was wir essen und was wir nicht essen, und warum“. Bei pflanzlichen Proteinen, Proteinen aus dem Labor und Insektenproteinen mag es sich derzeit noch um Nischenprodukte handeln. Da jedoch immer mehr Geld hereinströmt, sprechen alle Anzeichen dafür, dass sie ihren Kurs halten. Hat jemand Lust auf Grillen?

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