2018 hat McDonald’s im Terminal 1 des Sydney International Airport ein Flaggschiff-Restaurant eröffnet. Dort werden den Gästen die Big Macs und Double Cheesburger über eine Förderbandanlage in einem leuchtend gelben, über den Kassen schwebenden Glaskasten serviert. Es sollte eine „einmalige, unvergessliche und nie dagewesene Kundenerfahrung“ entstehen – und das Designbüro Landini Associates, das für die Gestaltung des Lokals verantwortlich war, hat diese Vorgabe absolut erfüllt.
Seitdem zählt dieses Flagschiff-Restaurant zu den beliebtesten Instagram-Orten auf dem Flughafen Sydney. „Und zu Recht“, wie Glyn Williams, Geschäftsführer des Einzelhandels, kurz nach der Eröffnung meinte. „Es ist ein beeindruckender Anblick, voller Farben, Bewegung und Überraschungen. Mittlerweile kommen die Leute extra früher vor ihrem Abflug, um es sehen zu können“, erklärte er weiter.
Gäste geben vier Mal mehr aus
Doch nicht nur McDonald’s investiert in erlebnisorientierte Designkonzepte, die gut auf Instagram ankommen. Und das hat seinen Grund, denn 30 % der Millennials geben an, sie würden in kein Restaurant mit einer schwachen Instagram-Präsenz gehen. In der „Starbucks Roastery“ in Mailand, der ersten Filiale des Unternehmens in Italien, steht eine 6,7 Meter hohe Röstmaschine aus Bronze. Hier können die Gäste das Kaffeerösten miterleben und dazu ausgefallene exotische Kaffeesorten aus 30 Ländern, frische, handwerklich gebackene Spezialitäten eines lokalen Bäckers, alkoholische Getränke (über 100 Cocktails) oder Pizza genießen.
Wie schon in den Röstereien in Seattle, Schanghai, New York, Tokio und Chicago hat sich der Kaffeeriese bei der Gestaltung der Mailänder Filiale von der lokalen Architektur inspirieren lassen. Nicht zuletzt deshalb sind die Gäste der Starbucks Roasteries in der Regel bereit, vier Mal mehr auszugeben als in herkömmlichen Filialen der Kaffeekette.
Der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus sein
Diese einzigartigen Standorte sind auch „eine Innovationspipeline“ für die Kaffeekette geworden, wie Kevin Johnson, CEO von Starbucks, erklärt. „Getränke wie Cold Brew, Nitro und Cold Foam wurden in der Roastery entwickelt“, sagte er gegenüber CNBC.
Auch McDonald’s setzt auf Einzigartigkeit. Das Restaurant im Terminal 1 auf dem Flughafen Sydney ist nach dem Ray-Konzept von Landini Associates gestaltet, das auch in zahlreichen anderen McDonald’s-Filialen in Australien übernommen wurde, z. B. im kürzlich eröffneten Restaurant in Norwest.
In den USA hat McDonald’s mittlerweile schon ca. 5000 „Experience of the Future“-Restaurants, in denen moderne Extras wie Selbstbedienungskioske oder mobilen Zahlungsmöglichkeiten für mehr Komfort, Personalisierung und Auswahl sorgen, um das Kundenerlebnis deutlich zu steigern. Bis 2020 sollen alle freistehenden Restaurants auf dieses Modell umgestellt werden.
Andrew Swaney, nationaler Designchef und Leiter für Bauwesen bei NSW/ACT von McDonald’s Australien sagt dazu: „Da die Marken heutzutage laufend um jeden Kunden kämpfen müssen, ist jedes Mittel willkommen, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Mit der Art und Weise, wie wir das architektonische Potenzial am Sydney International Airport nutzen, haben wir neue Maßstäbe in der Schnellgastronomie und im Einzelhandelsmarkt insgesamt gesetzt. Diese Verbindung aus einzigartigem Design und Markenpräsentation mit einer innovativen, funktionierenden Lösung hat McDonald’s weltweit enorme Aufmerksamkeit verschafft. Das setzt die Branche unter Druck und fordert von ihr ein Umdenken in den eigenen überkommenen Vorstellungen davon, wie sich Räume und architektonisches Potenzial nutzen lassen.“