Die Allrounderin
Wer in seinem Asiagemüse unverhofft dünne gelbliche Scheiben mit hübschem Lochmuster entdeckt, der muss sich nicht wundern. Nein, hier wurde einem nicht fälschlicherweise Emmentaler untergejubelt, viel eher hat man Lotuswurzel-Scheiben auf dem Teller.
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Das Rhizom der Lotusblume ist hierzulande zwar eher unbekannt, zählt aber in weiten Teilen Asiens seit Hunderten von Jahren zu einer beliebten Gemüsesorte, die einerseits echt fancy aussieht, vor allem aber vielseitig zubereitbar und obendrauf echt lecker ist.
Frisch schmecken die Wurzeln (erhältlich übrigens bei R&S Gourmet Express), die man wie Kartoffeln vor der Zubereitung schält, mild pilzartig, etwa wie Champignons, mit einem Hauch Süße. Die cremig-weißen Wurzeln schneidet man am besten in Scheiben, damit das schöne Muster der Luftröhren zur Geltung kommt.

Image: Claudio Martinuzzi
Sie lassen sich als Suppeneinlage genauso verwenden wie als Gemüsebeilage. Die Lotuswurzel ist sehr stärkehaltig, enthält zahlreiche Vitamine und ist reich an Ballaststoffen. In Scheiben geschnitten und kurz gegart hat sie eine angenehm knusprige Konsistenz. Wird sie länger gekocht, erinnert der Geschmack ein wenig an den von Kartoffeln.
Wie vielseitig verwendbar die Lotuswurzel ist, beweist ein kleiner Streifzug durch Asien: So wird das Gemüse beispielsweise in Japan in Öl angebraten und in Zitronenwasser gegart, in Indien als scharfe Pickles eingelegt oder in China kandiert zum Neujahrsfest gegessen.
Neben der Wurzel wird aber auch die Blüte der Lotusblume kulinarisch genutzt. So werden aus den Hüllblättern in China gesundheitsfördernde Tees zubereitet. Die zarten Blütenblätter werden als Blattgemüse gegessen und die Samen werden geschält und zu Mehl verarbeitet oder gesalzen ähnlich wie Kürbiskerne als Snack gegessen.