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Tala Bashmi: Orientalische Küche, next level

Von: Lesezeit: 3 Minuten

Alle lieben sie, die Küche wie bei 1001 Nacht. Sie ist bunt und fröhlich, würzig und fantasievoll, vielfältig und lecker und am besten teilt man die Speisen in froher Gemeinschaft. Doch ob Levante oder arabisch, persisch oder marokkanisch: So raffiniert diese Küchen auch sind, Gourmet konnten sie bislang nicht. Jetzt wagt Tala Bashmi, eine junge Chefköchin aus Bahrein, das bislang unmögliche und hebt ihre Heimatküche erfolgreich auf ein ganz neues Niveau.

„Mein Vater nahm mich oft mit auf Märkte und zeigte mir die seltsamsten Lebensmittel“ erinnert sich die sympathische Gastronomin, die in ihrer Jugend Schulfreunde mit ihren Essenvorlieben oftmals vor den Kopf stieß. Heute führt sie ein eigenes Restaurant, in dem sie genau das tut: Traditionelle Speisen und Gewürze wiederentdecken und feiern. „Mein Ziel ist es, meine Kultur und Küche mit Leuten zu teilen, die vielleicht noch nie die Aromen geschmeckt haben, mit denen ich aufgewachsen bin“, sagt die junge Frau, die 2022 zur besten Chefköchin des Mittleren Ostens und Nordafrikas gekürt wurde und es mit Fusions by Tala in die Riege der 50 besten Restaurants dieser riesigen Region geschafft hat.

Mit einer Restaurant-Challenge fing alles an

Angefangen hatte alles mit einer Challenge. Das Lokal Fusions hoch über Bahrains Skyline im Gulf Hotel, wo Tala Bashmi eine Ausbildung gemacht hatte, gab es schon, aber der Erfolg ließ zu wünschen übrig. „Ich bekam das Lokal für ein Jahr übertragen mit dem Hinweis, wenn es dann messbar besser läuft, werde es renoviert und in ‚Fusions by Tala‘ umbenannt“, erzählt die engagierte Köchin, die zuvor schon mit einem Online-Backshop Erfolge feierte und einen Master-Titel der Culinarium Arts Academy Switzerland vorweisen kann. Dabei hatte sie einmal Profi-Football-Spielerin werden wollen und sieben Jahre in der Nationalmannschaft gespielt, doch eine Verletzung und ihr Realitätssinn stoppten diesen Plan und die Liebe zu ihre Heimatküche gewann die Oberhand.

Tala Bashmi: Bei großer Kochshow auf Anhieb ins Finale

Nach einem Jahr harter Arbeit hatten Tala Bashmi und ihr Team den Gewinn des Fusions mehr als verzehnfacht und das Lokal wurde tatsächlich modernisiert und trug fortan ihren Namen. Kein Wunder, dass die erfolgreiche Köchin zögerte, als sie ausgerechnet dann zur renommierten Kochshow Top Chef eingeladen wurde. Vom Kochen im Fernsehen hielt sie nichts und ohnehin hatte sie gar keine Zeit. Aber sie tat es, weil es irgendwie doch der perfekte Moment war, und wurde auf einen Schlag berühmt, weil sie es bis ins Finale schaffte.

Mit orientalischen Traditionsspeisen zum kulinarischen Höhenflug

Ihr Erfolgsgeheimnis ist zugleich ihr Alleinstellungsmerkmal: „Ich koche jeden Tag in dem Bemühen, die Küche Bahrains und der ganzen Golfregion auf Weltklasseniveau zu heben. Wir sind unter den Ersten, die das anbieten, und das, glaube ich, macht uns besonders“, erklärt Tala Bashmi, die noch heute gern auf Märkten nach besonderen Köstlichkeiten stöbert. „Regionale und saisonale Lebensmittel in den Vordergrund zu stellen, ist der Kern meiner Koch-Philosophie“, betont sie.

Selbstbewusste Chefköchin: Ich kann es nicht jedem recht machen!

Und die wird im Fusions lustvoll und genussreich umgesetzt. Tala Bashmi überrascht mit Kreationen wie Weinblattrisotto mit Kokos-Limettenblatt-Sauce und gerösteten Gemüsen oder Huhn mit Freekah, einer orientalischen Weizenspeise, dazu eine spezielle Wildbienenhonigsorte (kombu honey) und die sauren Beeren der Berberitzen. Aber auch Tenderloin- und Angussteak finden sich auf der Karte. Und mit dem Signature-Gericht Bamia ist eine besonders kunstvolle Umsetzung eines einfachen traditionellen Gerichts am Start. Tala Bashmi: „Bamia ist eigentlich ein Eintopf aus Fleischabschnitten und Okra, der stundenlang gekocht wird, bis das Fleisch ganz zart ist. Aber ich verwende Wagyu-Rinderbäckchen und Okra gibt es als knuspriges ‚Glas‘, das über dem ganzen Fleischstück liegt. Dazu serviere ich Tomatenreis.“

Wagyu-Rinderbäckchen und Okra von Tala Bashmi

Image: Tala Bashmi

Ein ziemlich mutiger Umgang mit geliebten Traditionen, aber die selbstbewusste Köchin weiß, dass sie es nicht allen recht machen kann, und will es auch gar nicht. „Als mein Vater es das erste Mal probierte, fragte er: ‘Wo ist denn die Okra? Dieser Papierfetzen etwa?’“, erinnert sich Tala Bashmi lachend.

Tala Bashmi hat es als Frau in die Spitzengastronomie geschafft – mit ihrer eigenen Methode

Die junge Frau geht ihren Weg überzeugt und überzeugend. Dass sie als weibliche Küchenchefin in Bahrain reüssiert, scheint ihr nicht der Rede wert. „Ich denke, überall auf der Welt ist es eine schwierige Aufgabe, Chefkoch zu sein“, meint Tala Bashmi. „Klar kann es ein paar extra Hürden und Herausforderungen geben, wenn man eine Frau ist, aber je mehr wir betonen, dass jemand ein weiblicher Chef ist, desto mehr wird es eine Herausforderung bleiben“, meint sie. „Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr Macht bekommt es.“ Und was rät sie Frauen, die eine Gastro-Karriere anstreben? „Arbeite hart, hör nie auf zu lernen und sei dir bewusst, dass es dauern wird und niemand über Nacht erfolgreich wird.“ Und dasselbe, sagt sie, rät sie Männern auch.

 

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