Das hat René Linke bisher unter anderem nach Island, Australien, Peru geführt. Dieses Jahr, übrigens seine 7. Tour, wird er seine Outdoor-Wochen im Kavango-Zambezi-Schutzgebiet auf dem afrikanischen Kontinent verbringen. Quer durch Angola, Namibia, Botswana, Simbabwe und Sambia. Diese Länder bilden zusammen das zweitgrößte Landschutzgebiet der Erde. Mit dabei: sein Kollege Stefan Auer, Camel-Trophy-Sieger 1997, Motocross-Fahrer, Mechaniker und Koch. Sowie ein Grill und ein Rational Combi-Dämpfer. Immerhin müssen jeden Tag 40 Männer und Frauen verköstigt werden. Vor seiner Abreise hat René Linke KTCHNrebel Rede und Antwort gestanden.
KTCHNrebel: Wie können wir uns so einen ganz normalen Tag mit Ihnen in Afrika vorstellen?
René Linke: In der Regel startet ein Rallye-Tag um 5 Uhr morgens mit dem Wake-up-Song. Im Moment ist mein Favorit Nothing Else Matters von Metallica. Africa von Toto und den Titelsong von König der Löwen stehen auch noch auf der Playlist. Mal schauen, was so ankommt.
KTCHNrebel: Was gibt es zum Frühstück?
René Linke: Brötchen, Croissants, Rühreier, Spiegeleier.
KTCHNrebel: In der Savanne?
René Linke: Na klar. Das ist ja kein Problem. Auf jedem Land Rover ist eine Kühlbox auf dem Dach befestigt. Die kühlen bis -18° C. Da kann man eine ganze Menge Lebensmittel transportieren. Und gebacken wird im SelfCookingCenter.
KTCHNrebel: Sie haben also die ganze Strecke ein SelfCookingCenter dabei?
René Linke: Na klar, wie auf jeder Tour. Das SelfCookingCenter hat sogar einen eigenen Land Rover Discovery und ist darin eingebaut. Ein bisschen tricksen musste ich schon, mit Füßen war das Gerät zu hoch. Jetzt steht es auf dem Rahmen, der eigentlich für den Combi Duo gedacht ist. Passt perfekt.
KTCHNrebel: Wann fahren Sie denn nach dem Frühstück los?
René Linke: Spätestens um 6 Uhr muss der Konvoi starten, sonst schaffen wir es bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht ans Ziel.
KTCHNrebel: Apropos Ziel. Die Land Rover Experience Tour geht ja querfeldein, zu 80 % wird auf nicht befestigten Wegen gefahren. Die Teams bekommen die Zielkoordinaten und müssen sich ihren Weg selbst suchen. Und Sie?
René Linke: Natürlich bekomme ich auch die Zielkoordinaten, aber dazu noch weiteres Material, um die Strecke zu finden. Aber eine Straßenkarte wie wir sie kennen, gibt es natürlich nicht. Würde sowieso nicht helfen, wir fahren ja off-road.
KTCHNrebel: Aber wenn Sie den Weg besser kennen als die Rally-Teams, dann müssten die sich ja nur an sie dranhängen und der ganze Spaß wäre dahin.
René Linke: Na ja, manchmal fahre ich mit dem Kamerateam vor, damit wir diese coolen Shots von den vorbeifahrenden Fahrzeugen machen können. Manchmal fahre ich auch hinterher, helfe beim Reifenwechsel, beim Löcher stopfen. Was eben so anfällt. Campside aussuchen, Camp aufbauen. Und anschließend wird gekocht.
KTCHNrebel: Was kommt denn so bei Ihnen auf den Tisch in den zwei Wochen, die Sie unterwegs sind?
René Linke: Alles, was die lokalen Märkte zu bieten haben. Kudu, Springbock, Antilope, Strauß. Dazu Beilagen wie Kartoffeln und natürlich Gemüse, Obst. Zum Glück war ich vor ein paar Jahren schon mal in Namibia und weiß daher, was mich erwartet und welche Lebensmittel ich bekomme.
KTCHNrebel: Und Vegetarier?
René Linke: Die lassen das Fleisch einfach weg.
KTCHNrebel: Nehmen Sie auch Lebensmittel aus Deutschland mit?
René Linke: Nein, aus Deutschland nehme ich gar nichts mit. Das wäre viel zu teuer und Lebensmittel dürfen ja nicht beliebig eingeführt werden. Auch in Afrika muss ich darauf achten, kein Fleisch über die Grenze zu transportieren. Ebenso darf ich keinen Müll zurücklassen, den muss jeder in seinen Fahrzeugen mitnehmen. Ab und zu übernachten wir ja auch in Lodges, dort dürfen wir ihn dann entsorgen.
KTCHNrebel: Was war denn bis jetzt ihr abenteuerlichstes Kocherlebnis?
René Linke: Neben Krokodil in Australien, was seitdem nicht an oberster Stelle auf meiner Speisekarte steht, war Namibia am interessantesten. Da wird nämlich in Erdlöchern gebacken. Sie brauchen nur Holzkohle und einen gußeisernen Topf. Einfach heiße Kohle ins Erdloch, Topf drauf, nochmal heiße Kohle auf den Deckel und dann das Erdloch zuschütten. Und nach ein paar Stunden ist das Brot fertig.
KTCHNrebel: So einfach geht es immer?
René Linke: Nein, wirklich nicht. In Australien zum Beispiel war der Küchenwagen ein Truck. Mit Kühlschrank, Combi-Dämpfer. Bestens ausgestattet. Die Vortour wurde aber mit den normalen Land Rovern gemacht. Da, wo die durchpassen, passte aber leider nicht immer mein Truck durch. Da hatten wir uns dann einmal so festgefahren, dass ich bis 3 Uhr morgens mit der Motorsäge Yuccapalmen gefällt habe, damit die Küche pünktlich zum Team kam. Um 5 gab’s Frühstück. Wie immer.
KTCHNrebel: Herr Linke, wir wünschen Ihnen und Ihrem Kollegen Stefan Auer viel Erfolg. Und wir sind gespannt, was Sie uns von Ihrer Tour berichten.