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Lecker shoppen – Handelsgastronomie ist mehr als ein nettes Extra

Von: Lesezeit: 3 Minuten
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Im GesprÀch: Olaf Hohmann, Mitglied der GeschÀftsleitung von EHI, einem wissenschaftlichen Institut des Handels mit rund 800 Mitgliedern aus Handel, Industrie und Dienstleistung.

Der Außer-Haus-Markt ist von vielen EinflĂŒssen abhĂ€ngig. Was sind die wichtigsten?

Den Außer-Haus-Konsum beeinflussen vor allem die verfĂŒgbare Zeit, das Wetter und das Einkommen, aber auch die örtliche Lage, die persönliche Vorratshaltung und die KochfĂ€higkeiten. Die Lebenssituation und die jeweilige Stimmung spielen ebenfalls eine Rolle.

Olaf Hohmann, Leiter Forschungsbereich Handelsgastronomie EHI Retail Institute hÀlt einen Vortrag.

Image: Olaf Hohmann, Leiter Forschungsbereich Handelsgastronomie EHI Retail Institute

 

Das mit der Lebenssituation mĂŒssen Sie genauer erklĂ€ren!

FĂŒr Alleinlebende beispielsweise ist der Faktor „soziales Lagerfeuer“ nicht zu unterschĂ€tzen: das Treffen mit Freunden oder die Möglichkeit, neue Menschen kennen zu lernen. Auch das Alter spielt eine Rolle: Bei jĂŒngeren GĂ€sten fĂŒhren vor allem funktionale BedĂŒrfnisse wie das schnelle Hungerstillen zu hĂ€ufigerem Außer-Haus-Konsum. FĂŒr die Älteren ist dagegen eher der Wunsch nach bewusstem Genießen ausschlaggebend.

Handelsgastronomie oder klassische Gastronomie – welche Einflussfaktoren bestimmen die Wahl?

Die Handelsgastronomie kommt am ehesten dann ins Spiel, wenn es um kĂŒrzere Unterbrechungen im Alltag geht, beispielsweise die Shopping- oder Mittagspause, oder wenn rein funktionale Aspekte wie Zeitmangel und Bequemlichkeit im Vordergrund stehen. Geht es aber um emotionale Bereiche wie Genuss, das Treffen von Freunden und Familie oder ein Date, dann liegt die klassische Gastronomie ganz klar vorn.

EHI-Studienpreview

Image: EHI-Studienpreview – Der Konsument in der Handelsgastronomie

Was sind aktuell die wichtigsten WĂŒnsche und Anforderungen der GĂ€ste im Außer-Haus-Konsum?

Das Essen muss vor allen Dingen gut schmecken und satt machen. Die Nahrungsaufnahme soll bequem und oft auch schnell ablaufen. Mit steigendem Alter nimmt dann die Bedeutung der Gesundheit zu. Superfood und gutes Fastfood liegen im Trend, zum Beispiel Smoothies, Bowls und Salat. Vegetarische oder vegane ErnĂ€hrung ist zunehmend gefragt, es gibt dazu immer mehr Angebote. Ein gutes internationales Beispiel dafĂŒr ist die Bio-Supermarkt-Kette Planet Organic in London, die sowohl auf der HandelsflĂ€che als auch in der Gastronomie diese Themen bedient. Die SensibilitĂ€t fĂŒr Nachhaltigkeit fĂŒhrt außerdem dazu, dass die Konsumenten neben Bio-Angeboten auch regionale Herkunft und SaisonalitĂ€t schĂ€tzen. In Bezug auf Verpackungen werden verstĂ€rkt Alternativen zu Plastik, Aluminium und Styropor gewĂŒnscht, beispielsweise Glas oder Papier. DarĂŒber hinaus zĂ€hlen Sauberkeit, QualitĂ€t und Frische. Die Handelsgastronomie erfĂŒllt diese WĂŒnsche gut, aber nicht perfekt. Teilweise mangelt es an QualitĂ€t und gesunden Angeboten. Und manchmal ist die AtmosphĂ€re ziemlich ungemĂŒtlich.

Wenn es mehrere Handelsgastronomie-Objekte zur Auswahl gibt – welche Kriterien bestimmen die Entscheidung?

FĂŒr die Wahl sind Sauberkeit, Frische, QualitĂ€t, Vielfalt, Schnelligkeit, Bequemlichkeit, örtliche NĂ€he, gute Erreichbarkeit – man denke auch an ParkplĂ€tze – sowie der Preis entscheidend. Auch Tradition und RegionalitĂ€t spielen eine Rolle. Sollen die Speisen mitgenommen werden, so sind bequemes Handling und eine praktische, dichte und umweltfreundliche Verpackung wichtig. FĂŒr den Vor-Ort-Verzehr ist ein gute GesamtatmosphĂ€re essenziell.

Freundliche Kassiererin serviert einer Kundin ein warmes Essen an einer modernen Essensausgabe mit Grillgerichten.

Image: Matthias Schmiedel

Wohin entwickelt sich die Handelsgastronomie in Zukunft?

Viele Entwicklungen sprechen im Moment fĂŒr einen weiteren Anstieg des Außer-Haus-Konsums. Die Zunahme von kleineren Haushalten, die steigende MobilitĂ€t, die Urbanisierung, sowie Zeitmangel und Stress sind nur einige davon. Die Handelsgastronomie befriedigt die sich daraus ergebenden BedĂŒrfnisse sofort und in inspirierender Vielfalt. Hinzu kommt, dass traditionelle Handelsfunktionen heute zunehmend um Sozialfunktionen erweitert werden: Einkaufen als FreizeitbeschĂ€ftigung, Handelsbetriebe als soziale Treffpunkte. Gastronomie ist deshalb fĂŒr viele HĂ€ndler Teil eines ganzheitlichen Ansatzes – und eine Investition in die Zukunft!

Definition von Handelsgastronomie

Handelsgastronomie ist das kontinuierliche Angebot von gastronomischer Leistung sowie von GetrÀnken und verzehrfertig zubereiteten Speisen, die im direkten oder konzeptionellen Zusammenhang mit HandelsaktivitÀten stehen.

  • Es besteht ein kontinuierliches Angebot mit regelmĂ€ĂŸigen Öffnungszeiten, das darĂŒber hinaus ohne Restriktionen fĂŒr jeden zugĂ€nglich ist.
  • Die gastronomische Leistung kann sowohl kĂ€uflich erworben werden als auch unentgeltlich statt-finden, beispielsweise als kostenloses HeißgetrĂ€nk beim Modeshopping oder im Wartebereich eines HĂ€ndlers.
  • Handelsgastronomie bezieht sich auf sĂ€mtliche Teilbereiche der im Handel vertretenen gastronomischen oder verzehrfertigen Angebote: Take-away, To-go Convenience und Ready-to-Eat als Regal entnahmen, heiße und kalte Theken, SalatbĂŒfetts, Kaffeebars, Backbereiche oder auch restaurant-Ă€hnliche Services bzw. Restaurants auf der HandelsflĂ€che.
  • Handelsgastronomie findet branchen- und flĂ€chenĂŒbergreifend statt. Das Entscheidende ist, dass hinter der Kombination von Handel und Gastronomie immer durchdachte und nicht zufĂ€llige Konzepte stehen und dass auf die vorhandenen Handelsangebote die Gastronomieangebote gefolgt sind.

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