Ihr Browser ist veraltet. Es kann sein, dass nicht alle Funktionen dieser Websites angezeigt werden. Wir empfehlen, einen dieser Browser oder Versionen zu verwenden Mozila Firefox oder Google Chrome

Connect
To Top

Kimbal Musk: Ein Nerd am Herd

Von: Lesezeit: 3 Minuten

Beim Namen Musk ist der erste Gedanke natürlich Elon Musk, Gründer von Tesla und SpaceX. Aber es gibt noch einen anderen Musk, der zwar auch bei Tesla und SpaceX seine Finger im Spiel hat, aber noch eine andere Leidenschaft hat: Gemeint ist Kimbal Musk, der neben seinem Faible für alles Digitale auch noch kochen kann. Und beides auf wundersame Weise zu verbinden versteht.

In zwei Welten zu Hause

Die Voraussetzungen sind gut – der Südafrikaner Musk ist das Kind einer Ernährungsspezialistin und eines Ingenieurs, hat Wirtschaft studiert und schon in den 1990er Jahren auf Internet und Digitalisierung gesetzt. Weil es cool war, weil es eine gute Gelegenheit war, schnell viel Geld zu verdienen. Der Erfolg von Zip2, einem Online-Stadtführer, der ihr erstes Digitalprojekt war, gab den beiden Musk-Brüdern Recht: Sie verkaufen das Unternehmen für über 300 Millionen Dollar an Compaq. Es folgt die Ausbildung an einer New Yorker Kochschule, die Kimbals Blickwinkel auf die Welt ändert: Die größte Chance der nachwachsenden Generation besteht nicht mehr in der Digitalisierung, sondern in gesunder Ernährung. Eine gute Gelegenheit, die beiden Antipoden seiner Kindheit aufeinandertreffen zu lassen: Moderne Technologie soll für gesundes, leckeres Essen sorgen. Heute gehört Kimbal Musk zu denjenigen, die so virtuos wie kaum ein anderer Technologien wie Combi-Dämpfer für ihre Zwecke einsetzen. Und er glaubt an das Potenzial, gerade für Großküchen.

Blumenkohl als Innovationstreiber

Sein liebstes Beispiel: der Blumenkohl. Die Vorgeschichte: Die Kinder im Hause Musk mussten in jungen Jahren sehr viel Gemüse essen – schließlich war die Mutter Ernährungsexpertin. Was sie jedoch nicht konnte, war kochen. Und so genießt der Blumenkohl in der Familie immer noch den Ruf des Ungenießbaren, war er doch entweder verkocht oder halbroh, aber nie so wie er sein sollte: auf den Punkt gegart und ein bisschen karamellisiert. Natürlich weiß Kimbal heute, wie es geht. Die konservative Variante: Blumenkohl kochen, anschließend bei niedriger Temperatur backen, damit die Flüssigkeit verdunsten und der Zucker karamellisieren kann. Dann wird der Blumenkohl kurz angebraten, damit die Röschen zart gebräunt auf den Teller kommen.  Viele Arbeitsschritte, die auch noch die Erfahrung und das Können eines 2-Sterne-Kochs erfordern. Leider gibt es von denen nicht allzu viele auf der Welt. Daher die moderne Variante: Digitalisierung mit Hilfe des Combi-Dämpfers. Musk hat dafür seinen Combi-Dämpfer so programmiert. Schritt für Schritt. Immer wieder, bis der perfekte Blumenkohl das Licht der Welt erblickte. Heute bringt Musk innerhalb einer Stunde einem 18-Jährigen halbwissenden Aushilfskoch bei, einen Blumenkohl zuzubereiten, der einen Michelin-Star verdient hätte. Das Beste: Das Ebenbild dieser Blumenkohl-Alphaversion kann der Aushilfskoch nun immer und immer wieder produzieren. Ist ja alles programmiert. Zur Freude der Gäste, zur Freude von Kimbal.

Kimbal Musk als Wiederholungstäter

„Immer wieder“ ist schon zum Buzzword im Reich von Kimbal Musk geworden: Schließlich hat er mittlerweile so was wie ein Ess-Imperium in den USA geschaffen. Den Anfang machte „The Kitchen“ als Treffpunkt für Menschen, die sich auch außerhalb von Facebook, Twitter und Instagram noch was zu sagen haben. Die eher hochpreisige, regionale Küche bietet da sicherlich genügend Gesprächsstoff, und wenn es nur um den Bauern aus der Nachbarschaft geht, der unter anderem den Blumenkohl liefert. Für alle, die es schnell und trotzdem lecker möchten, gründete er kurze Zeit später „Next Door“. Auch hier liefern Bauern aus der Region die Zutaten, die Küche ist aber so schnell, dass das Essen manchmal schon fertig ist bevor der Bon in der Küche angeheftet wurde. Aus „Casual Dining“ wird „Urban Casual“. „Disruption“ nennt Musk das Prinzip, denn er schafft es, Schnelligkeit und Geschmack zusammenzubringen und stellt damit den Quick Service auf den Kopf. Oder besser gesagt: Wieder auf gesunde Füße. Und bezahlbar ist es auch noch – die Durchschnittsrechnung beträgt 16 US$, inklusive alkoholischem Getränk.

Da sein, wo andere noch nicht sind

„Disrupting“ ist auch die Wahl seiner Locations. In New York und San Francisco, wo die Restaurant-Konzepte sicherlich viele Liebhaber hätten, sucht man “The Kitchen” und “Next Door” vergeblich. Musks Revier ist das sogenannte „Middle America“ zwischen Denver, Pittsburgh, Chicago und Memphis. Denn seiner Meinung nach ist gerade dieser Landstrich in puncto Qualitätsessen komplett unterversorgt. Deshalb auch seine ehrgeizigen Pläne: Bis 2020 sollen hier 50 „Next Door“-Restaurants entstehen. Dass Kimbal für Marktlücken ein Näschen hat, hat er schon oft genug bewiesen.

Die Herausforderung bleibt

Jeden Tag werden andere Gemüsesorten geliefert, in unterschiedlicher Qualität und trotzdem muss Musk es jeden Tag schaffen, sein einmal gegebenes Versprechen seinen Gästen gegenüber einzulösen: Es schmeckt immer. Und da schwört er wieder auf den Combi-Dämpfer, den einer seiner Köche auf einer Deutschlandreise entdeckt hat und den Nerd in Kimbal angesprochen hat. Denn auf allen Combi-Dämpfern kann er das gleiche Programm laufen lassen. Für Blumenkohl. Für Karotten. Für Steak. Für Fries. Möchte er das Programm ändern, reicht ein Klick in seine ConnectedCooking App auf dem Smartphone vom heimischen Sofa aus. Das ist die Digitalisierung der Küche. Die bringt aber nicht nur gleichbleibende Qualität, sondern auch mehr Tempo ins Restaurant. Und das ist es doch eigentlich, was die Gäste wünschen: Gutes Essen, schnell serviert.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Food People